Die Zeit
5. Juli 2018
Wer mich nicht kennt, würde mein Hobby nie erraten: Ich bin angehender Realschullehrer, gläubiger Christ – und ich spiele an den Wochenenden Schlagzeug in einer Metal-Band.
Ich entspreche nicht dem Bild, das die Leute von der Szene haben, denn ich habe kurze Haare, kleide mich relativ normal und bin ein sehr emotionaler Typ. Man könnte meinen, dass sich mein Glaube mit der Aggressivität des Metal beißt, aber ich finde, beides ergänzt sich. Wir spielen christlichen Metal. Ich würde die Musik nicht aggressiv, sondern energetisch nennen. Das passt viel besser. Lobpreis-Lieder, die für Gottesdienste geeignet sind, mache ich mit meiner Band nicht, denn im Metal ist die Musik wichtiger als der Text. Den zu verstehen ist bei den lauten Konzerten sowieso fast unmöglich.
Wenn ich Lieder für meine Band schreibe, ist es mir wichtig, Botschaften von Vergebung und Liebe einfließen zu lassen. Viele handeln von persönlichen Kämpfen und klingen eher düster, aber ich gebe mir Mühe, immer einen Hoffnungsschimmer zu finden. Ich möchte unseren Hörern das Gefühl jener Liebe vermitteln, die ich als von Gott gegeben empfinde.
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