Annabelle
24. Nov. 2023
Unsere Autorin sucht den perfekten BH, wie so viele Frauen. Von Körbchen, Bändern, Schalen – und Selbstbewusstsein.
In der siebten Klasse nannte mich ein Junge auf dem Pausenplatz «Tittenmonster».
Meine Brüste wuchsen früher und schneller als die der anderen Mädchen. Während sich meine Freundinnen Push-up-BHs mit Rüschen und Spitze dran kauften, um sich ein bisschen erwachsener zu fühlen, trug ich die Sport-BHs von Tchibo, um ein bisschen weniger zu wackeln, wenn wir Fussball spielten. In Mädchenzeitschriften las ich Tipps und Tricks, die dabei helfen sollten, heranwachsende Brüste grösser wirken zu lassen. Dabei sehnte ich mich eher nach Ideen, wie ich meine Brüste schrump- fen lassen könnte. Wenn ich bei H&M nach Unter- wäsche suchte, dann fühlte ich mich wirklich wie ein «Tittenmonster», ein Freak, der in keine der zwanzig vorgegebenen Masse passte. Es erschien mir damals wie ein schlechter Witz: Von Frauen wurde erwartet, dass sie grosse Brüste hatten, aber niemand machte sich die Mühe, grosse BHs zu produzieren.